Ein Mozartfest zum Fest

Von Martina Möller

Zu Beginn der Vorweihnachtszeit erfreute die Marler Musikgemeinschaft am Samstagabend im nahezu vollbesetzten Theater mit zwei gelungenen Aufführungen.

Dem Salzburger Genie widmeten Chor, Solisten und Orchester unter Leitung von Armin Klaes zu dessen 250. Geburtstag ausschließlich geistliche Werke. Den strahlenden Auftakt bildete die Missa in c-Moll, KV 427, eine Komposition, die pastorale Frömmigkeit und leuchtende Klangpracht vereint.

Litt das "Kyrie" zur Eröffnung des Konzertes noch ein bisschen unter Klaes' Anlaufschwierigkeiten, das große Ensemble zu homogener Einheit zu verschmelzen, so steigerten sich Sänger und Musiker vom "Gloria" an mit geschmeidiger Eleganz und Ausdruckskraft zu einem Klangbild von harmonischer Eleganz.

Von den vier Solisten wusste vor allem Adreana Krascheski zu überzeugen. Die Stimme der 1977 in Ulm geborene Sopranistin bestach durch Tragkraft und Transparenz.

Mezzosopranistin Dinah Berowska gehörte einer der schönsten Momente des Konzerts, sie gestaltete ein von lyrischer Leichtigkeit gefärbtes "Laudamus te".

Eine der besonders gelungenen Chorpartien war zum Ende der Messe das achtstimmig ähnlich der Fuge angelegte "Sanctus", mit dem die Sängerinnen und Sänger der Musikgemeinschaft ihren letzten glänzenden großen Auftritt hatten. Beim abschließenden "Benedictus" überzeugten Adreana Kraschweski, Dinah Berowska, Baram Gandje (Tenor) und Rolf A. Scheider (Bass) mit feinnerviger Vokalkunst.

Auch im zweiten Teil des Konzerts stand mit dem „Requiem" ein sakrales Werk auf dem Programm, das Mozart als Fragment hinterließ. Die Geschichte um die Entstehung der Komposition wird von vielen Mythen begleitet.

Was Wolfgang Amadeus Mozart, der selbst auf dem Sterbebett noch an seinem Meisterwerk gearbeitet haben soll, in einzelnen Sequenzen und Skizzen hinterließ, inspirierte die Marler Musikgemeinschaft zu einem bewegenden Vortrag.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 28.11.2006


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